TGA Fachplaner

TGA Fachplaner: Berufsbild, Gehalt und Zukunftschancen

TGA Fachplaner sind die Experten für die Planung und Koordination von Technischen Gebäudeausrüstungen (TGA) in der Baubranche. Im Rahmen der Fachplanung bieten sie spezialisierte Planungsdienstleistungen für technische Gebäudeausrüstungen wie Heizungssysteme, Wasserversorgungssysteme und Sanitäranlagen sowohl für Wohn- als auch für Gewerbegebäude an. Sie arbeiten an der Schnittstelle von Architektur, Bauingenieurwesen und technischer Installation und sorgen für die Integration von Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen in Gebäuden.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild TGA Fachplaner (m w d)

  • Experten für TGA: TGA-Fachplaner sind spezialisiert auf die Planung und Koordination von Technischen Gebäudeausrüstungen, einschließlich Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen.
  • Interdisziplinäre Arbeit: Sie arbeiten an der Schnittstelle von Architektur, Bauingenieurwesen und technischer Installation, um sicherzustellen, dass alle technischen Systeme nahtlos in das Gebäude integriert werden.
  • Vielfältige Aufgaben: Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Erstellung von Planungsunterlagen, die Durchführung von Berechnungen und Simulationen sowie die Überwachung der Bauausführung.
  • Hohe Verantwortung: Sie tragen Verantwortung für die Einhaltung von Bauvorschriften, Energieeffizienzstandards, Nachhaltigkeitszielen und die Sicherheit der Gebäude durch die Planung und Implementierung von Sicherheitssystemen, einschließlich Brandschutz.
  • Zukunftsträchtiges Berufsfeld: Mit der steigenden Bedeutung von energieeffizienten und nachhaltigen Gebäuden bieten sich TGA-Fachplanern vielfältige Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten.

Was macht ein TGA Fachplaner?*

Aufgaben

Ein TGA Fachplaner ist ein Experte für die technische Gebäudeausrüstung und übernimmt vielfältige Aufgaben in der Planung, Koordination und Überwachung der haustechnischen Anlagen eines Gebäudes. Zu seinen Haupttätigkeiten gehören:

Bedarfsanalyse und Konzeptentwicklung

  • Ermittlung der Anforderungen an die technische Gebäudeausrüstung
  • Entwicklung ganzheitlicher Konzepte unter Berücksichtigung von Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit
  • Abstimmung mit Architekten, Bauherren und anderen Fachplanern

Für Neubau-Projekte ist die Rolle des TGA-Fachplaners entscheidend, um die Qualität der Gebäude durch technische Bewertungen und Planungen für Heizungs- und Sanitärsysteme sowie die Installation von Fußbodenheizungen zu gewährleisten.

Planung und Dimensionierung

  • Detaillierte Planung der einzelnen TGA-Gewerke (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro etc.)
  • Berechnung und Dimensionierung von Anlagenkomponenten
  • Erstellung von Ausführungsplänen, Schaltplänen und technischen Beschreibungen
  • Integration erneuerbarer Energien und innovativer Technologien

Ausschreibung und Vergabe

  • Erstellung von Leistungsverzeichnissen und Ausschreibungsunterlagen
  • Prüfung und Bewertung von Angeboten
  • Mitwirkung bei der Vergabe von Aufträgen an ausführende Firmen

Bauüberwachung und Qualitätssicherung

  • Koordination und Überwachung der Montagearbeiten
  • Abnahme und Funktionsprüfung der installierten Anlagen
  • Sicherstellung der Einhaltung von Normen, Richtlinien und gesetzlichen Vorgaben
  • Mängelmanagement und Durchführung von Nachbesserungen

Inbetriebnahme und Optimierung

  • Begleitung der Inbetriebnahmeprozesse
  • Einregulierung und Optimierung der Anlagentechnik
  • Einweisung des Betreiberpersonals
  • Erstellung von Betriebsanleitungen und Wartungsplänen

Projektmanagement und Beratung

  • Terminplanung und Kostenkontrolle
  • Kommunikation und Abstimmung mit allen Projektbeteiligten
  • Beratung zu Fördermöglichkeiten, Energiemanagement und Nachhaltigkeit
  • Unterstützung bei der Zertifizierung von Gebäuden (z.B. DGNB, LEED, BREEAM)

Der TGA-Planungsprozess

Eine TGA-Planung benötigt viele Arbeitsschritte. Die Technik des Hauses ist zu planen und zu projektieren, anschließend ist der TGA-Planer in die Bauleitung mit eingebunden. Schließlich nimmt er zusammen mit den Leitern der beteiligten Gewerke die Ausrüstung in Betrieb, also die Heizung, die Klimaanlage inklusive Lüftung, die Elektrotechnik und die sanitären Anlagen.

Grundlagenermittlung und technische Abstimmung

Der Planung geht eine Grundlagenermittlung voraus. Es sind Kostenschätzungen und Wirtschaftlichkeitsvergleiche vorzunehmen, wozu enorme Berechnungen gehören. Dann werden die technischen Komponenten für die TGA ausgewählt, anschließend stimmt sich der TGA-Planer mit den beteiligten Gewerken ab. Diese sind für die Heizungs- und Sanitärtechnik, die Integration von Erneuerbare-Energien-Anlagen (Solartechnik, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk etc.), die Raumluft- und Kältetechnik, Sprinkleranlagen und sonstige Feuerlöschtechnik, die Stromversorgungs- und Beleuchtungsanlagen, die Telekommunikationsleitungen sowie die Alarmanlagen zuständig.

Fachkenntnisse und Weiterbildung

Diese Anlagen müssen aufeinander abgestimmt sein, was eine Aufgabe der TGA-Planung ist. So muss die eingesetzte Heiztechnik zur Klimaanlage passen. Die Sprinkleranlagen und die Feuerlöschtechnik müssen zu den Gegebenheiten vor Ort passen. Für die Abstimmung der einzelnen Komponenten sind Fachkenntnisse eines TGA-Planers im Bauwesen sehr sinnvoll.

Wenn die Planer über eine derart umfassende Expertise verfügen, die sich in der Regel erst nach mehreren Weiterbildungen ergibt, können sie auch als Bausachverständige oder Energieberater tätig werden.

Wo arbeiten TGA Fachplaner?

TGA Fachplaner arbeiten sowohl in Planungsbüros als auch bei Bauunternehmen, Ingenieurbüros oder in der Industrie. Ihr Einsatzgebiet reicht vom Wohnungsbau über Gewerbe- und Industrieimmobilien bis hin zu öffentlichen Gebäuden und Sonderbauten. Durch ihre ganzheitliche Sichtweise und ihr technisches Know-how tragen sie maßgeblich zur Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit von Gebäuden bei.

Ausbildung/Weiterbildung: Wie wird man TGA Fachplaner?

<>Ausbildungsmöglichkeiten Um als TGA Fachplaner zu arbeiten, gibt es verschiedene Ausbildungswege:

  1. Studium Ein Studium im Bereich Versorgungstechnik, Gebäudetechnik, Energietechnik oder einem verwandten Fach ist die gängigste Voraussetzung. Bachelor- und Masterstudiengänge werden von vielen Hochschulen und Universitäten angeboten. Auch ein Studium des Bauingenieurwesens oder der Architektur mit Schwerpunkt TGA ist möglich.

  2. Ausbildung mit Weiterbildung Eine Alternative zum Studium ist eine Ausbildung in einem relevanten Beruf, wie z.B. Anlagenmechaniker SHK, Mechatroniker für Kältetechnik oder Elektroniker für Gebäudesystemintegration. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann dann eine Weiterbildung zum TGA-Fachplaner absolviert werden, die meist von Industrie- und Handelskammern (IHK) oder Fachverbänden angeboten wird.

  3. Duales Studium Einige Unternehmen bieten auch duale Studiengänge an, bei denen eine Ausbildung mit einem Studium kombiniert wird. So kann praxisnah gelernt und gleichzeitig ein akademischer Abschluss erworben werden.

Unabhängig vom gewählten Ausbildungsweg sind regelmäßige Weiterbildungen wichtig, um mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten. Auch Spezialisierungen in Bereichen wie BIM (Building Information Modeling), Nachhaltigkeit oder Smart Building sind sinnvoll.

Teilbereiche der TGA (Technische Gebäudeausrüstung)

Die Technische Gebäudeausrüstung lässt sich nach der DIN 276 in verschiedene Teilbereiche gliedern. Diese Einteilung spiegelt sich auch in den Fachausschüssen des VDI (Verband Deutscher Ingenieure) und anderen Fachverbänden wider. Eine aktualisierte und erweiterte Übersicht der TGA-Teilbereiche sieht wie folgt aus:

Elektrotechnik und Gebäudeautomation

  • Stromversorgung und -verteilung
  • Beleuchtungstechnik
  • Kommunikations- und Netzwerktechnik
  • Gebäudeautomation und -steuerung
  • Sicherheitstechnik (Einbruchschutz, Zutrittskontrolle)

Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK)

  • Wärmeerzeugung und -verteilung
  • Raumlufttechnik und Klimatisierung
  • Lüftungsanlagen und Entrauchung
  • Kältetechnik

Sanitärtechnik

  • Trinkwasserversorgung
  • Abwasserentsorgung
  • Sanitärinstallationen

Fördertechnik

  • Aufzüge und Fahrtreppen
  • Krane und Hebezeuge
  • Förderbänder und -systeme

Brandschutztechnik

  • Brandmeldeanlagen
  • Feuerlöschanlagen (Sprinkler, Gaslöschanlagen)
  • Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA)

Energietechnik und erneuerbare Energien

  • Photovoltaik und Solarthermie
  • Wärmepumpen und Geothermie
  • Blockheizkraftwerke (BHKW)
  • Energiespeichersysteme

Reinraumtechnik

  • Partikelreduktion und -überwachung
  • Klimatisierung und Luftfilterung
  • Schleusensysteme und Materialfluss

Medizin- und Labortechnik

  • Medizinische Gase und Vakuumsysteme
  • Sterilisations- und Desinfektionstechnik
  • Labor- und Analysegeräte

Die Vielfalt der TGA-Teilbereiche verdeutlicht das breite Aufgabenspektrum von TGA-Fachplanern. Viele dieser Fachplaner sind Mitglieder des BTGA (Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V.), der sich als Branchenverband für die Interessen der TGA-Unternehmen einsetzt und Weiterbildungen sowie Informationsveranstaltungen organisiert.

Gehalt: Was verdient ein TGA Fachplaner/TGA FAchplanerin?

Gehalt eines TGA-Fachplaners Das Gehalt eines TGA-Fachplaners hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Ausbildung, Berufserfahrung, Unternehmensgröße und Region. Laut Gehaltsvergleichen lag das durchschnittliche Brutto-Jahresgehalt für TGA-Fachplaner in Deutschland 2024 bei etwa 60.000 Euro. Berufseinsteiger können mit einem Einstiegsgehalt zwischen 40.000 und 50.000 Euro rechnen, während erfahrene Fachplaner in leitenden Positionen oder mit Spezialisierungen auch über 80.000 Euro verdienen können.

Zukunftsaussichten und Stellenangebote für TGA-Fachplaner

Die Zukunftsaussichten für TGA-Fachplaner sind vielversprechend, da die Anforderungen an die technische Gebäudeausrüstung in den kommenden Jahren weiter steigen werden.

  1. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Mit dem wachsenden Bewusstsein für Klimaschutz und der Verschärfung gesetzlicher Vorgaben zur Energieeffizienz von Gebäuden wird die Nachfrage nach TGA-Fachplanern, die sich auf nachhaltige Lösungen spezialisiert haben, weiter zunehmen. Die Integration erneuerbarer Energien, die Optimierung von Heizungs- und Lüftungssystemen und die Entwicklung intelligenter Steuerungstechnologien werden eine Schlüsselrolle spielen.

  2. Digitalisierung und Smart Buildings: Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten für die Planung, den Bau und den Betrieb von Gebäuden. TGA-Fachplaner, die sich mit Themen wie Building Information Modeling (BIM), Internet of Things (IoT) und künstlicher Intelligenz (KI) auskennen, werden künftig stark gefragt sein. Die Vernetzung von Gebäudetechnik, Sensorik und Datenanalyse ermöglicht eine effizientere Planung, Überwachung und Optimierung der technischen Systeme.

  3. Sanierung und Modernisierung: Ein großer Teil der bestehenden Gebäude in Deutschland muss in den kommenden Jahren energetisch saniert und modernisiert werden, um den aktuellen Standards zu entsprechen. TGA-Fachplaner werden bei der Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen eine wichtige Rolle spielen, indem sie individuelle Lösungen für die jeweiligen Gebäude entwickeln und die Integration neuer Technologien in bestehende Strukturen überwachen.

  4. Fachkräftemangel und steigende Gehälter: Durch den demografischen Wandel und die hohe Nachfrage nach qualifizierten TGA-Fachplanern zeichnet sich ein Fachkräftemangel in der Branche ab. Dies kann zu steigenden Gehältern und guten Karrierechancen für diejenigen führen, die über die gefragten Qualifikationen und Spezialisierungen verfügen.

  5. Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die zunehmende Komplexität der Gebäudetechnik erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachdisziplinen wie Architektur, Bauingenieurwesen, Informatik und Energietechnik. TGA-Fachplaner, die in der Lage sind, interdisziplinär zu denken und zu arbeiten, werden in Zukunft besonders gefragt sein.

Der Beruf des TGA-Fachplaners bietet aufgrund der vielfältigen Herausforderungen und der wachsenden Bedeutung von Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Gebäudesektor hervorragende Zukunftsperspektiven.

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Sie sind endverantwortlich für die Planung der Gewerke Heizungs-, Kälte-, Lüftungs- und Sanitärtechnik (HKLS) in anspruchsvollen Großprojekten im Wohnungs-, Gewerbe-, Industrie-, Verwaltungs- und Kran

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Ihre Aufgaben: Sie sind für die Planung von Anlagen und Bauvorhaben der Versorgungstechnik mit Schwerpunkt Wärmeversorgungs- und Kälteanlagen verantwortlich Sie erarbeiten und erstellen Planungsdokume

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Ihre Aufgaben: Sehr enge Zusammenarbeit mit den Ingenieuren u. Technikern (Fachplanern) (m/w/d) während des Konstruktionsprozesses Konstruktion und Zeichnung der Planunterlagen von der ersten Prinzips

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Eigenverantwortliche Projektleitung: Sie begleiten unsere Bauvorhaben im schlüsselfertigen Wohnungs-, Industrie- und Gewerbebau für den Bereich TGA (Heizung, Lüftung, Sanitär, Klima, Gebäudeautomation

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