Fahrzeuglackierer

Fahrzeuglackierer: Berufsbild, Ausbildung, Karrierechancen

Ein Fahrzeuglackierer beschichtet Fahrzeuge und Metalle aller Art. Dabei geht es um grundhafte Lackierungen ebenso wie um Gestaltungen. Außer den klassischen Lacken werden Beschriftungen und Bilder aufgebracht. Die Hauptaufgabe bleibt dabei die Konservierung. Auch werden Lackierungen in Stand gesetzt, beispielsweise nach dem Ausbeulen oder Ersetzen von Blechteilen an Fahrzeugen. Kleinere Reparaturen am Blech werden von den Lackierern teilweise selbst übernommen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Berufsbild Fahrzeuglackierer (m w d)  

  • Aufgabenbereich: Beschichtung und Gestaltung von Fahrzeugen und Metallteilen, inklusive Lackierungen und Beschriftungen. 
  • Hauptaufgabe: Konservierung und Schutz von Oberflächen vor Korrosion und Umwelteinflüssen.
  • Instandsetzung: Reparatur und Wiederherstellung von Lackierungen nach Schäden.
  • Ausbildung: 3 Jahre, Abschluss mit Gesellenprüfung.
  • Weiterbildung: Möglichkeiten zum Lackiermeister oder Techniker.

Was macht ein Fahrzeuglackierer?

Ein Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin sind spezialisierte Fachleute, die für die Lackierung und Beschichtung von Fahrzeugen verantwortlich sind. Die Aufgaben umfassen ein breites Spektrum von der Beurteilung des Untergrunds bis hin zur Durchführung von Lackierarbeiten.

Zunächst muss der Fahrzeuglackierer den Untergrund des Fahrzeugs beurteilen, bewerten und eingruppieren. Auf Basis dieser Einschätzung kann er den Kunden hinsichtlich der notwendigen und möglichen Beschichtungen und Behandlungen beraten. Anschließend übernimmt er die Aufträge und plant und organisiert die anstehenden Arbeiten.

Ein wichtiger Aspekt seiner Tätigkeit ist die Auswahl der richtigen Arbeitsgeräte, wofür er spezifisches Fachwissen benötigt. Er muss in der Lage sein, diese Geräte einzurichten und zu bedienen. Darüber hinaus ist der Fahrzeuglackierer für das Mischen und teilweise auch für die Herstellung von Beschichtungsstoffen verantwortlich. Bevor er den neuen Lack auftragen kann, muss er sorgfältig den alten Lack entfernen, um die Haltbarkeit des neuen Lacks zu gewährleisten.

Mit zunehmender Berufserfahrung kann der Fahrzeuglackierer auch spezielle Lackierungen wie Beschriftungen, Design- und Effektlackierungen durchführen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil seiner Arbeit ist die Durchführung von Schadendiagnosen und die Feststellung von Lacknuancen, um eine passende Lackierung zu gewährleisten.

Während seiner Tätigkeit führt der Fahrzeuglackierer Messungen durch und dokumentiert diese. Mit steigender Erfahrung ist es ihm möglich, die genaue Zusammensetzung eines Lacks zu erkennen und diese nachzuahmen.

Um seine Gesundheit zu schützen, muss der Fahrzeuglackierer während der Arbeit einen Atemschutz tragen. Auf die Arbeitssicherheit wird bereits während der Ausbildung großer Wert gelegt.

Wie wird man Fahrzeuglackierer?

Ausbildung und Qualifikationen

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer bzw. zur Fahrzeuglackiererin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf und wird als duale Ausbildung in Industrie und Handwerk angeboten. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel drei Jahre, in denen die Auszubildenden sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule lernen.

Im Betrieb werden den Auszubildenden praktische Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt. Sie lernen, wie man Fahrzeuge und Aufbauten aller Art mit Lacken beschichtet, Karosserie- und Lackschäden beurteilt, Untergründe für die Lackierung vorbereitet und spezielle Techniken wie das Aufbringen von Schriftzügen oder Ornamenten anwendet. Auch der Umgang mit modernen Lackierstraßen und die Montage und Demontage von Bauteilen gehören zu den Ausbildungsinhalten.

In der Berufsschule wird das theoretische Fachwissen vermittelt. Hier lernen die Auszubildenden unter anderem die Eigenschaften verschiedener Lacke und Beschichtungsstoffe kennen, erwerben Kenntnisse in Mathematik und Physik und setzen sich mit Themen wie Arbeitsschutz und Umweltschutz auseinander.

Um die Ausbildung beginnen zu können, ist rechtlich keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. In der Praxis stellen Handwerksbetriebe jedoch überwiegend Auszubildende mit Hauptschulabschluss ein, während Industriebetriebe oft Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss bevorzugen.

Nach bestandener Abschlussprüfung haben Fahrzeuglackierer/innen vielfältige Einsatzmöglichkeiten, zum Beispiel in Fachwerkstätten für Fahrzeuglackierung, in Unternehmen des Fahrzeugbaus oder in Werkslackierereien des Maschinen- und Anlagenbaus. Mit Berufserfahrung und Weiterbildung können sie auch verantwortungsvolle Positionen wie die des Werkstattleiters oder der Werkstattleiterin übernehmen oder sich selbstständig machen.

Gehalt und Ausbildungsvergütung: Was verdienen Fahrzeuglackierer/innen?

Die Ausbildungsvergütung variiert je nach Ausbildungsjahr und Branche. Im Handwerk können Auszubildende im ersten Lehrjahr mit etwa 770 Euro pro Monat rechnen, in der Industrie mit 1.066 bis 1.198 Euro. Im zweiten Jahr steigen die Vergütungen auf 850 Euro im Handwerk und 1.119 bis 1.232 Euro in der Industrie. Im dritten Lehrjahr können Auszubildende im Handwerk mit 1.015 Euro rechnen, in der Industrie mit 1.197 bis 1.326 Euro.

Nach der Ausbildung liegt das mittlere Einkommen für Fahrzeuglackierer bundesweit bei etwa 2.749 Euro brutto pro Monat. Mit Spezialisierung und Weiterbildung können sich die Verdienstmöglichkeiten verbessern.

Weiterbildung und Karrierechancen als Fahrzeuglackierer

Fahrzeuglackierer/innen haben nach ihrer Ausbildung vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzubilden und ihre Karriere voranzutreiben. Eine Option ist die Weiterbildung zum/zur Fahrzeuglackierermeister/in. Diese Qualifikation ermöglicht es, leitende Positionen in Werkstätten zu übernehmen oder sich selbstständig zu machen.

Eine andere Möglichkeit ist die Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wie Oldtimer-Restaurierung, Designlackierungen oder Unfallinstandsetzung. Hierfür bieten verschiedene Hersteller und Fachverbände spezielle Schulungen und Zertifizierungen an.

Auch der Weg in die Selbstständigkeit kann eine Option sein. Mit der entsprechenden Berufserfahrung und unternehmerischem Geschick können Fahrzeuglackierer/innen ihre eigene Werkstatt eröffnen und sich eine Existenz aufbauen.

Wer sich für die Arbeit mit modernen Technologien interessiert, kann sich zum Beispiel zum/zur Anwendungstechniker/in für Lacksysteme weiterbilden. In dieser Position sind Fachkräfte gefragt, die sowohl technisches Verständnis als auch handwerkliches Geschick mitbringen.

Nicht zuletzt bietet auch der Weg in die Berufsbildung interessante Perspektiven. Als Ausbilder/in in Betrieben oder Berufsschulen können Fahrzeuglackierer/innen ihr Wissen und ihre Erfahrung an die nächste Generation weitergeben und so einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten.

Unabhängig davon, welchen Weg man einschlägt: Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind in einem technologisch so dynamischen Feld wie der Fahrzeuglackierung unverzichtbar, um erfolgreich zu sein und zu bleiben. Mit Engagement, Flexibilität und der Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen, können Fahrzeuglackierer/innen ihre Karriere aktiv gestalten und sich beruflich und persönlich weiterentwickeln.

Zukunftsaussichten für Fahrzeuglackierer/innen im Zeitalter von KI und Digitalisierung

Der Beruf des Fahrzeuglackierers bzw. der Fahrzeuglackiererin befindet sich, wie viele andere Handwerksberufe auch, im Wandel. Künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung halten zunehmend Einzug in die Werkstätten und verändern die Arbeitsprozesse.

Ein Beispiel dafür sind vollautomatisierte, computergesteuerte Lackierstraßen, die in immer mehr Betrieben zum Einsatz kommen. Diese Anlagen können viele Arbeitsschritte schneller und präziser ausführen als es von Hand möglich wäre. Fahrzeuglackierer/innen müssen lernen, diese Anlagen zu bedienen, zu überwachen und zu warten. Gleichzeitig werden dadurch jedoch auch einige manuelle Tätigkeiten überflüssig, was zu einem veränderten Aufgabenprofil führt.

KI-basierte Systeme können außerdem bei der Farbtonbestimmung und -mischung unterstützen. Mithilfe von Sensoren und Algorithmen lassen sich Farbtöne präzise analysieren und reproduzieren, was die Arbeit erleichtert und die Ergebnisqualität verbessert.

Trotz dieser Entwicklungen wird es auch in Zukunft Aufgaben geben, bei denen menschliche Fähigkeiten gefragt sind. Dazu gehören beispielsweise die Beurteilung von Karosserie- und Lackschäden, die Vorbereitung von Untergründen oder das Aufbringen von speziellen Designs und Effektlackierungen.

Um in diesem veränderten Umfeld bestehen zu können, müssen Fahrzeuglackierer/innen bereit sein, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Technologien zu erlernen. Gleichzeitig werden Kreativität, handwerkliches Geschick und ein Auge für Details auch in Zukunft gefragt sein.

Insgesamt bietet der Beruf auch im digitalen Zeitalter gute Perspektiven. Denn solange es Fahrzeuge gibt, werden auch Fachkräfte benötigt, die sie lackieren und gestalten. Mit der richtigen Mischung aus traditionellem Handwerk und modern Technologien können Fahrzeuglackierer/innen auch in Zukunft erfolgreich sein und einen wertvollen Beitrag zur Mobilität leisten.

Tipps für die Bewerbung als Fahrzeuglackierer

Bei einer Bewerbung als Fahrzeuglackierer/in sollten Sie gezielt Ihre fachlichen Kompetenzen und Erfahrungen hervorheben, um sich von anderen Bewerber/innen abzuheben. Dabei ist es wichtig, nicht nur auf die Grundfertigkeiten einzugehen, sondern auch besondere Fähigkeiten und Spezialisierungen zu betonen.

Besondere Verfahren und Techniken wie Siebdruck, Oberflächenbeschichtung, Airbrush oder Airless-Spritzen sollten ebenfalls hervorgehoben werden. Diese Spezialisierungen zeigen, dass Sie über das Standardrepertoire hinaus qualifiziert sind und können Ihnen einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Vergessen Sie außerdem nicht, Ihre Bereitschaft zur Weiterbildung zu unterstreichen. Technologien und Materialien entwickeln sich ständig weiter - zeigen Sie, dass Sie Interesse daran haben, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Aus dem Fachjargon

  • Airbrush – Hierbei handelt es sich um ein Applikationsverfahren, um künstlerisch Oberflächen zu gestalten. Dazu werden spezielle Werkezeuge benutzt.
  • Decklack – dies ist die abschließende Lackschicht, nachdem alle anderen nötigen Untergründe aufgetragen worden sind. Die getrocknete Schicht des Decklackes ist im Fahrzeugbau bei einer Dicke von 50 Mikrometer angesiedelt
  • Gebinde – die ist ein verschließbares Behältnis, in dem die Lacke transportiert und verkauft werden

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